SÜDKURVENSLALOM. Heute: Irregularitäten auf Quantenebene verlangen nach einer praktischen Kritik der reinen Vernunft vom Hennes-Faktor. Televisionen. Richard David Precht. Die sieben Kardinalstugenden, erster Teil: Demut. (29. Spieltag dlS)

Ball ist rund.
Spiel dauert 90 Minuten.
Alles andere ist Theorie…

Scheiße. Die Theorie vom Hennes-Faktor ist dahin. Sprichwörtlich für die schrödingersche Katz‘. Köln hat auswärts gewonnen. Far from Hennes.
Andersherum: Gerade von Schrödinger wissen wir, daß in der winzigen Welt der Quantenmechanik so einiges möglich ist. Zumal gegen Mönchengladbach, seines Zeichens fußballerische Grobmechanik sondergleichen.
Vielleicht hat der Hennes sich aber auch das Spiel im Bezahlfernsehen angesehen. Und so weit weg von Köln ist Gladbach ja auch nicht, rein entfernungsmäßig betrachtet. Da kann man von hier aus locker hinspucken.
Dann funktioniert Erwins Zukucktrick also auch via Glotze. Was – wie jede gute Wissenschaft – weitere Fragen aufwirft, zum Bleistift: Macht das auch ’nen Unterschied, ob unsereiner zukuckt oder nicht? Und wenn ja – welchen? Kauft man sich besser ’ne Dauerkarte; oder sollte man sie ganz im Gegenteil schleunigst schreddern? Mit einfachsten Worten: Bin ich Hennes? – Und wenn ja wie viel?
Was? Köln hat gar nicht gewonnen? Eins zu fünf verloren?
Also doch. Hat sich die Theorie vom Hennes-Faktor mal wieder als luft- und wasserdicht bewiesen.
Eins zu fünf gegen den Tabellenletzten. Das zeugt allerdings von Demut. Den Gladbachern selbstlos den höchsten Heimsieg seit fünfzehn Jahren beschert.
Da können sich die Schalker mit ihrem Champions-League-Gepose ruhig mal ’ne Scheibe von abschneiden…
Christkind gespielt im April. Schöne Bescherung.
Wieso spielt Köln eigentlich ständig sonntags?

Robert Martschinke, 10.04.2011
zur Zeit nicht in der Printausgabe veröffentlicht