SÜDKURVENSPEZIAL. Hodie: Theologica fußballerina oder: Wer’s glaubt, wird selig. Vorletzte Antworten.

hennes noster qui est in colonis

Heute inne Fluppenpause mal den Lütte angefragt, wie man eigentlich so’n Schalker wird, ist ja mal interessant, ist ja logisch, also logisch absolut nicht zu erklären, daß einer so was wird, darauf der Lütte: gar nicht, weil: als Schalker wird man geboren; oder eben nicht. Lassen wir mal so stehen. Und sind mal froh, daß wir nicht als Schalker geboren sind. Fragt sich nur, warum manche als Schalker geboren werden und andere nicht. Am Zodiak kann’s nicht liegen, Lütte is‘ auch ’n Krebs. Vielleicht isses ja genetisch bedingt. Desoxeribonuklein und so. Sieht man ja immer mal wieder, daß wenn der Vater ’n Schalker ist, der Sohnemann auch einer ist.
Nu gibt’s natürlich auch kölnbezüglich solche Familienklüngelei; die aber völlig anders generiert ist. Kölner wird man nämlich – so weit unsereins das angeht und versteht – nicht automatisch von Geburt an (außer natürlich, man ist in Köln geboren), sondern durch zwingende Logik. Weil Köln nunmal der beste Verein der Welt ist. Und wenn man das dem Kind frühzeitig (postnatal reicht) ordentlich pädagogisch darlegt und aufzeigt, und es ist verständig und tut nicht verbockt (äh…), dann wird’s natürlich auch ’n Kölner. Logisch.
Kann man also zusammenfassend mal ganz wertungsfrei jetzt sagen: Die Schalker halten’s wie die Juden, die werden ja auch schon so geboren; die Kölner dagegen wie die Katholiken, die müssen erst getauft werden bzw. gefirmt. Ob’s die Bayern wie die Moslems halten und wie’s die Bayern bzw. Moslems überhaupt halten, kann man an dieser Stelle jetzt nicht sagen, müsste man erst noch erkunden bzw. mal einen fragen.
Daß aber auch ein Schalker, selbst wenn er so geboren wurde, hierzulade immer noch Religionsfreiheit hat und gewissermaßen sozusagen konvertieren kann, das hat ja zuletzt der Neuer Manuel mal angezeigt. Der wird ja jetzt Moslem bzw. Bayer. Obwohl Lütte meint, daß der jetzt Moslem bzw. Bayer wird, das zeigt nur, daß der nie ’n richtiger Schalker gewesen war.
So ist es letztendlich mit dem Fußball wie in der Theologie: Dogmen, Thesen und Argumente jagen einander übern Rasen auf der Suche nach Ball, Schiri und Tor. Die allerletzten Antworten aber liegen jenseits des Stadions.

Robert Martschinke, 04.05.2011
wird zur Zeit nicht in der Printausgabe veröffentlicht