SÜDKURVENSLALOM. In dieser Folge: Der Hennes-Faktor als relevante Größe auf dem Weg zur deutschen Meisterschaft oder: Hennes macht den Meister. Kein Bock auf Schalke. Klassenkampf. Von notwenigen und hinreichenden Bedingungen. (32. Spieltag dlS)

Ball ist rund.
Spiel dauert 90 Minuten.
Schale geht nach Dortmund.


Steilvorlagen für ’nen wendungsreichen Südkurvenslalom alldieweil, man musse nur gekonnt abzufangen wissen. Los geht’s: Man kann den Kölnern ja ’ne Menge vorwerfen; aber nicht, daß sie ( – Achtung! – ) kein Bock haben.

…???

Okay, dann eben nicht.
Hennes, der Meistermacher: Um Punkt 17 Uhr 9 Minuten und 55 Sekunden legt Novakovic den Gästen aus Leverkusen, die spielen, als hätten sie sich die gesamte Produktpalette ihres Hauptsponsors reingetan, zum zweiten Mal die Kirsche ins Netzchen und kredenzt den Dortmunder Borussen am vorvorletzten Spieltag den siebenten Meistertitel ihrer Karriere. So nett kann man auf Kölle sein. Fast noch netter geht’s auf Schalke zu. Manuel Neuer schleimt sich bei seinem neuen Club in spe ein, indem er viermal das Leder vorbeilässt. Fragt sich nur, ob die Bayern ihn in dieser Form überhaupt haben wollen. Die Gelsenkirchener Mannschaftskollegen machen ihrem Manu den Abschied allerdings nu wirklich nicht schwer: Drei verlorene Spiele in Folge, und eine Wetterbesserung ist nicht in Sicht. Mittwoch gibt’s bei ManU das Championsleague-Aus, und Köln steht auch noch auf der Schalker Agenda. Unter den Augen vom Hennes.
Rein rechnerisch kann Schalke übrigens tatsächlich noch absteigen. Dann müßte Frankfurt jedoch die letzten beiden Spiele mit einem Torplus von 12 Treffern gewinnen. (Klingt erstmal unwahrscheinlich; andersherum: Nächstes Wochenende spielen sie gegen Köln, und die kassieren auswärts gerne auch mal’n Sechserpack.) Auch Vauwehausen müßte beide Spiele gewinnen, Köln, Bremen und Stuttgart bloß eins (Welches das bei Köln sein wird, dürfte ja wohl klar sein.) und Schalke erwartungsgemäß beide verlieren.
Klassenkampf pur also in der unteren Tabellenhälfte und reichlich Stoff nicht nur für mathematische Kurvendiskussionen. Wir bleiben am Ball. Flachhalten ist alles.
Mal kucken, ob der Lütte sich morgen zur Arbeit kommen traut.

Robert Martschinke, 01.05.2011
zur Zeit nicht in der Printausgabe veröffentlicht