Auf Blättern im Herbst, von: Andi Substanz

Laufe zum Spiegel. Merke. Bin kein Bild. Auch kein Spiegelbild.
Bin gezeichnet. Nicht mal das, bin grobe Skizze. Was will sie mir sagen, diese Welt?
Biologie skizziert grob. Gibt Formen vor. Beschaffenheit der geschwungenen, mal starren Linien. Ihr Druck macht deutlich. Oder blass. Hintergrund, Vordergrund. Raum entsteht. Farben haften an. Füllen formende Flächen. Machen mich aus. Grabe in mir. Bohre Gedanken in mich. Wie einen Peilsender. Intravenös. Will mich ausmachen. Wissen. Was mich ausmacht. Beschäftigung. Widmung. Faszination. Jeden Tag. Starrer Blick. Hochkonzentriert. Mein Körper spricht Bände. Bibliotheken. Aufgerichtet. Zielgerichtet. Im Fokus bin ich. Drumherum diesmal nur Drumherum. Präzision. Prägnant. Auf den Punkt. Stärke. Woraus. Stärke. Woraus? Aus dem Ganzen. Eine Klammer gemacht. Zusammengefasst. In dem Ganzen. Eine Klammer gemacht. Aussetzer.
Nadeln ratschen über Langspielplatten. Eigener Wille. Neue Musik. Intoniert. Hallende Klänge. Lautmalerei. Geben und Nehmen einer Eingebung. Derer ich mich ergebe. Füge mich. Leg mich zu Füßen. Führe mich. Lass mich gehen. Und gehe auf. Repertoire. Gesammelt. Gesogen. Gelebt auf der Welt. Mal offen. Geschlossen. Immer vernommen. Ein Speicher voll Bilder. Unzählige Stifte. Auf Blättern im Herbst. Schreibe ich meine Geschichte. Mein Vorwort. Im Bildband der Welt. Vom Fluchtort zum Kurort. Nehme ein Bad im Jetzt.
Plansche, genieße, entspanne und fließe.

Andi Substanz