Hier in der Nacht sitz ich für einen Moment allein und schreibe
gegen sie an, Zeichen setzen, während draußen die Maschinen
klappern und stinken, wie das überhelle Licht uns bewirft
und wir aus unserem Dunkel lieblos hinken, den Takten
hinterher, vergesse ich nicht. Die Tastatur nimmt und saugt
auf und schluckt Worte als Kommandos, dem Gedicht nach,
hinterher, Takt und Geratter, Geklapper hinterher und dem Gedicht nach,
im eigenen Takt, den Sätzen, die sich bilden wollen, Knoten, die auf-
springen, sich darbieten, und die ihre Schatten verlieren im gestreckten
Gewand, bis sie ein Gedanke aufnimmt, ansieht und in den anderen Tag
hebt, neben dem Alltagsgrau aufspreizt, als sei das Gedicht eine Hure. Blau
glitzert unter den Wimpern das krumme Wort Liebe und hat einen Takt.
Für Rolf-Dieter Brinkmann
Frank Milautzcki